Der ultimative Robinson Club Ratgeber für DJs - Jandia Playa Fuerteventura
- Jan Mitchell
- 12. Juni
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Juni

Sonne, Sound und unvergessliche Vibes – mein Ratgeber zum DJ-Aufenthalt im Robinson Club Jandia Playa
Wenn Arbeit sich wie Urlaub anfühlt, dann war ich wohl genau am richtigen Ort: Im Mai hatte ich die besondere Gelegenheit, als DJ im traumhaft gelegenen Robinson Club Jandia Playa auf Fuerteventura aufzulegen. Mit Blick auf das türkisfarbene Meer, einer Bühne unter Palmen und einem Publikum, das genauso viel Lust auf Musik hatte wie ich, wurde dieser Aufenthalt zu einer perfekten Mischung aus professionellem Einsatz und purer Lebensfreude.

Doch so reibungslos, wie es im Nachhinein vielleicht klingt, war der Start nicht unbedingt. Denn bevor ich überhaupt auf der Insel ankam, wusste ich selbst kaum, was mich erwartet. Ich habe versucht, mich bestmöglich vorzubereiten – doch es gab schlichtweg keine verlässlichen Informationen oder Erfahrungsberichte, die mir dabei hätten helfen können. Genau das war der Auslöser für diesen Blogbeitrag: Ich möchte einen ehrlichen und hilfreichen Ratgeber erstellen, der allen zukünftigen Club-DJs dabei hilft, sich optimal auf einen Einsatz im Robinson Club vorzubereiten – sei es organisatorisch, technisch oder mental.

Der erste Kontakt – Wie kommt man überhaupt zu so einem DJ-Engagement?
Der Weg zu meinem DJ-Aufenthalt im Robinson Club Jandia Playa begann nicht über eine klassische Bewerbung oder eine Agentur – sondern über den DJ Workshop Germany. Ich war dort mehrfach als Teilnehmer dabei und konnte mir im Laufe der Zeit nicht nur fachliches Know-how, sondern auch wichtige Kontakte aufbauen. Der Ausrichter des Workshops lud mich schließlich exklusiv in eine interne WhatsApp-Gruppe ein, die speziell für fortgeschrittene und erfahrene DJs ins Leben gerufen wurde.
Diese Einladung war ein direktes Resultat meiner Entwicklung als DJ – meiner Expertise, meinem Stil und meinem Engagement. Innerhalb dieser Gruppe ergab sich dann die Möglichkeit, direkt mit Entscheidern in Kontakt zu treten, die für die DJ-Besetzungen im Robinson Club verantwortlich sind. So kam eins zum anderen – und plötzlich war ich mitten in der Planung für einen ganz besonderen Auslandseinsatz.

Vor dem Abflug – Was du wissen musst und woran niemand denkt
Eines der wichtigsten Themen, das man auf keinen Fall unterschätzen sollte, ist die Kleiderordnung im Robinson Club. Während man sich im ersten Moment vor allem Gedanken über Technik und Musik macht, wird schnell klar: Im Club spielt das Erscheinungsbild eine große Rolle – vor allem im Rahmen der täglichen Programmpunkte und Abendveranstaltungen.
Robinson legt für jeden Tag bestimmte Kleidermottos fest, an denen sich sowohl Gäste als auch das gesamte Team orientieren. Diese Mottos reichen von sportlich-leger über elegant bis hin zu kreativen Themenabenden – und sie sind nicht nur Deko, sondern fester Bestandteil des Clublebens.
Kurz vor dem Aufenthalt wird man über eine eigene App über die geplanten Themen informiert. Wer also stilecht und passend auftreten möchte – und als DJ ist man schließlich auch ein Aushängeschild – sollte sich rechtzeitig in der App umsehen und entsprechend Kleidung einpacken. Für mich war das eine der zentralen Erkenntnisse in der Vorbereitung, denn es ist definitiv kein typischer „T-Shirt-und-Shorts“-Urlaub.
Nachdem der DJ Workshop Germany den Kontakt zum Robinson Club hergestellt hatte, erfolgte im nächsten Schritt ein direkter Austausch meiner persönlichen Daten mit dem Event-Management des Clubs. Etwa ein bis zwei Wochen vor Reiseantritt wurde ich dann in eine interne WhatsApp-Gruppe für Künstler eingeladen – ein Kanal, über den Robinson wichtige organisatorische Infos bündelt. Dort wurde auch etwa eine halbe Woche vor Abflug der Einsatzplan veröffentlicht: Wann welche Auftritte stattfinden, wer wann aktiv ist und worauf man sich einstellen kann. Auch die Kleidermottos wurden hier nochmals separat mitgeteilt – eine gute Erinnerung, falls man sie in der App noch nicht gecheckt hatte.
Technisch war die Vorbereitung überraschend unkompliziert. Ich erhielt im Vorfeld eine Übersicht über das vorhandene DJ-Equipment vor Ort – insbesondere, welche Controller im Einsatz sind. In meinem Fall bedeutete das: Ich musste lediglich meinen eigenen Laptop mitbringen. Andere DJs arbeiteten ausschließlich mit USB-Sticks, was ebenfalls problemlos möglich war.
Was viele vielleicht überrascht: Einen klassischen Vertrag gab es nicht. Die gesamte Kommunikation lief über ein paar E-Mails, in denen ich meine Daten bestätigt und meine Flugnummer durchgegeben habe. Robinson hat sich dann um alles Weitere gekümmert – inklusive des Transfers vom Flughafen zum Club. Die Organisation war insgesamt extrem unkompliziert, mit flachen Strukturen und schnellen Antworten. Ich habe einfach meinen Flug gebucht, die Flugdaten an meinen Ansprechpartner geschickt – und konnte mich dann auf die Reise freuen.


Ankunft im Club – Erste Eindrücke & Tagesablauf
Nach der Landung wurden wir am Flughafen abgeholt – allerdings war mir zunächst nicht ganz klar, wer uns genau abholen würde. Ich hatte im Vorfeld keine detaillierten Informationen darüber erhalten, wer, wie und wo mich am Flughafen in Empfang nimmt. Nach kurzer Nachfrage vor Ort wurde mir dann bewusst, dass Robinson eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von TUI ist. Dementsprechend wurde der Transfer von einem TUI-Bus organisiert, und direkt nach der Gepäckausgabe empfingen uns freundliche Mitarbeiter von TUI. Diese Verbindung hatte ich vorher nicht auf dem Schirm, was die Abläufe für mich kurzzeitig etwas unübersichtlich machte.
Die rund einstündige Busfahrt zum Club verlief entspannt, da der Bus ausschließlich für Robinson-Gäste reserviert war. Bei der Ankunft wurden wir von einem fröhlichen Empfangskomitee mit Flaggen und einem Glas Sekt begrüßt – ein gelungener Start in den Aufenthalt.
Beim Check-in wurde schnell klar, dass im Robinson Club eine ganz besondere Atmosphäre herrscht: „Alle sind per Du“, hieß es, und tatsächlich spürt man hier ein enges Miteinander zwischen Gästen und Personal. Diese familiäre Stimmung zog sich durch den gesamten Aufenthalt.
Für uns war es im ersten Moment auch sehr befremdlich, dass Robinson großen Wert auf das Gemeinschaftliche legt – vor allem bei den Mahlzeiten. So gibt es beim Frühstück, Mittag- und Abendessen keine Zweiertische oder kleine private Tische. Stattdessen sind alle Tische im Restaurant für Gruppen von sechs bis zehn Personen ausgelegt. Der Club verfolgt damit das Ziel, den Austausch und das Zusammenkommen zu fördern. Man ist quasi gezwungen, sich an Gruppentische zu setzen und kommt so automatisch mit anderen Gästen ins Gespräch. Dieses Konzept sorgt definitiv für eine sehr offene und soziale Atmosphäre.
Durch den Austausch an den Tischen kam es natürlich immer relativ schnell zum Gespräch – häufig ging es dabei darum, dass ich einer der DJs im Club bin. So konnte ich mir relativ schnell einen kleinen Fanclub aufbauen, der mir während meiner DJ-Gigs gefolgt ist und mit richtig guter Stimmung die Abende bereichert hat.
Meine Unterkunft befand sich nicht im Hauptgebäude, sondern in einem der Nebengebäude. Mein Zimmer war groß, modern und sehr geschmackvoll eingerichtet – mit einem nagelneuen Bad und einer eigenen Terrasse, von der ich einen wunderschönen Blick auf das Meer und den Pool hatte. Diese Kombination aus Komfort und Lage war einfach perfekt.
Ich reiste samstags am Nachmittag an, hatte also ausreichend Zeit, mich einzuleben und zu entspannen. Mein erster offizieller Auftritt war dann am Sonntagabend um 22 Uhr – genug Zeit, um anzukommen und mental auf das Set vorzubereiten.
Ein typischer Tag im Club begann für mich mit einem entspannten Frühstück. Danach stand mir der Tag komplett frei zur Verfügung: Ich konnte die Insel erkunden, beim Delfinwatching entspannen oder einfach die Zeit am Strand genießen. Als DJ war ich dabei kein „Abgesonderter“ – ich konnte den Club genauso nutzen und erleben wie jeder andere Gast auch, was das Ganze zu einer rundum gelungenen Erfahrung machte.

Auflegen im Paradies – Das erwartet dich musikalisch
Schon kurz nach meiner Ankunft bekam ich über die WhatsApp-Gruppe für Künstler und das Event-Team die Möglichkeit, mich mit meinen Kollegen und den Technikern vertraut zu machen. Das war extrem hilfreich, denn ich konnte frühzeitig meinen Laptop an die vorhandene Technik anschließen und alles testen – was ich jedem empfehlen würde. Zwar hatte ich anfangs kleine Probleme mit Treiber-Downloads, aber glücklicherweise konnten wir das schnell lösen.
Die Technik selbst wirkte auf den ersten Blick etwas gebraucht und zeigte deutliche Spuren der intensiven Nutzung. So funktionierte bei meinem Controller die CUE-Taste nicht, obwohl mir versichert wurde, dass das Gerät eigentlich gerade in Revision war. Trotzdem störte mich das dank meines Workflows überhaupt nicht.
Musikalisch gab es viel Freiheit: Die Partys drehten sich grundsätzlich um gute Stimmung mit elektronisch angehauchten Sounds. Die Gigs dauerten in der Regel zwischen anderthalb und zweieinhalb Stunden, begannen immer um 22 Uhr und endeten gegen 0:30 Uhr. Vor meinem Auftritt gab es oft eine Show, sodass die Spielzeit je nach Länge der Show variierte.
Die Abende hatten verschiedene Mottos, die sich im Zwei-Wochen-Rhythmus regelmäßig wiederholten. So gab es zum Beispiel Schlagerabende mit deutscher Musik oder auch eine Silent-Party, bei der drei Kanäle parallel liefen: EDM und House auf meinem Kanal, Mixed Music auf dem zweiten und deutsche Musik auf dem dritten. So konnte jeder Gast seinen bevorzugten Stil wählen.
Der musikalische Fokus lag meistens auf elektronischen Beats, kombiniert mit Alltime-Classics aus den 80ern und 90ern. Hip-Hop war weniger gefragt, fand aber dennoch vereinzelt seine Liebhaber. Die Altersgruppe der Gäste lag meist bei rund 50 Jahren. Aber natürlich waren auch jüngere Gäste vorhanden.
Meine Bühne war eine ziemlich große, bei der ich schätzungsweise 200 bis 300 Gäste vor mir hatte, die das Abendprogramm verfolgten und die Stimmung machten.
Vor jedem Set war es mir wichtig, mich gut vorzubereiten – schließlich weiß jeder DJ, dass das der Schlüssel zum Erfolg ist. Ich hatte den Ablaufplan, wusste genau, wann ich dran war, und war immer etwa 30 Minuten vor meinem Einsatz vor Ort für den Soundcheck.
Während meines siebentägigen Aufenthalts hatte ich vier Einsätze: eine Silent-Party mit meinem EDM- und House-Set, zwei Abende mit Mixed Music und einen ganz besonderen Gig von 17 bis 19 Uhr auf der atemberaubenden Morroskai Rooftop Bar im zehnten Stock, mit direktem Blick auf das Meer und den Strand – ein absolutes Highlight mit Gänsehaut-Feeling für mich als DJ.

Das Publikum und die Stimmung – Wer feiert mit dir?
Das Publikum im Robinson Club Jandia Playa war zu 100 % deutschsprachig – sowohl bei den Gästen als auch im Eventmanagement, das komplett auf Deutsch kommunizierte. Das Personal an der Theke oder im Service kam größtenteils aus spanischer Herkunft, doch die wichtige Kommunikation lief auf Deutsch ab.
Der Altersdurchschnitt der Gäste lag bei etwa ±50 Jahren, wobei rund 50–60 % in dieser Altersgruppe waren. Die restlichen 30 % waren jünger, zwischen 30 und 50 Jahre alt, und ein kleiner Anteil war noch älter. Da es sich um einen Adults-only-Club handelte, waren ausschließlich erwachsene Gäste vor Ort.
Die Resonanz auf meine Musiksets war durchweg sehr positiv. Ich hatte mir im Vorfeld viele Gedanken über die Musikauswahl gemacht, was sich auch deutlich bemerkbar machte. Im Vergleich zu anderen DJs, die teilweise unvorbereitet auftraten und mit abstrusen Remixen die Stimmung eher dämpften, erhielt ich viel Zuspruch. Einige Gäste gingen während unpassender Sets sogar vorzeitig – teilweise waren sie sogar enttäuscht oder gereizt, wenn DJs ihr Publikum nicht verstanden haben.
Bei mir hingegen kamen Gäste oft schon beim Frühstücksbuffet auf mich zu, lobten die Musik und bedankten sich für die großartige Stimmung. Das hat mich wirklich gefreut und motiviert.
Besonders schön waren die spontanen Interaktionen während der Sets: Gäste, die gemeinsam mit mir gefeiert haben, Komplimente per Nachricht oder einfach die unglaubliche Energie bei der Chillout-Area, wo in den letzten 20 Minuten sogar eine richtige Abrissparty entstand. Diese Momente gaben mir ein wahnsinnig gutes Gefühl und eine echte Bestätigung für meine Arbeit.
Die Stimmung auf der Tanzfläche war fast durchgehend hervorragend – abgesehen von wenigen Versuchen mit Hip-Hop, der beim Publikum nicht so gut ankam. Insgesamt war die Atmosphäre super positiv, voller Freude und Energie.

Die Highlights und besonderen Erlebnisse
Mein erster Aufenthalt als DJ im Robinson Club Jandia Playa war insgesamt eine durchweg positive Erfahrung. Da ich vorher nicht genau wusste, was mich erwartet, gab es auch kleine technische Herausforderungen: Einmal machte mein Laptop während dem Gig Probleme, sodass ein anderer DJ kurzfristig einsprang. Das war natürlich etwas stressig, aber solche Situationen gehören wohl einfach dazu. Mein Tipp an alle: Sorgt unbedingt für ein Backup – sei es ein USB-Stick oder ein zweites Gerät.
Abgesehen davon lief alles reibungslos. Die Gäste waren sehr offen und aufgeschlossen, gleichzeitig merkte man aber auch, dass der Club eine gehobenere Klientel hat. Das Ambiente und das Niveau sind sehr hochwertig, was sich auch in der angenehmen und respektvollen Atmosphäre widerspiegelte. Ich fühlte mich sofort wohl im Team und fand es super einfach, Kontakte zu knüpfen. Die Freiheit, sich musikalisch und persönlich einzubringen, war für mich als Künstler ideal.
Finanziell betrachtet war der Urlaub für mich als DJ ebenfalls attraktiv: Ich musste nur meinen Flug bezahlen – knapp 400 Euro – und für die Getränke außerhalb der Essenszeiten kamen etwa 120 Euro hinzu. Dazu kamen noch kleinere Kosten für Ausflüge, wie einen Tagesausflug mit Mietwagen und Delfinwatching, die sich mit etwa 150 Euro im Rahmen hielten. Insgesamt zahlten wir zu zweit für eine Woche also ungefähr 1000 Euro, was angesichts der sonst üblichen Preise von etwa 5000 Euro für zwei Personen ein echtes Schnäppchen ist.
Insgesamt hatte ich in der Woche vier DJ-Einsätze mit einer Gesamtdauer von nicht einmal acht Stunden – eine perfekte Balance aus Arbeit und Urlaub. Die Abende mit meiner Musik zu gestalten, für gute Stimmung zu sorgen und dabei noch so viel von der Insel und dem Club genießen zu können, war ein echtes Highlight. Man fühlt sich dort fast wie ein kleiner Star – und genau das macht diesen DJ-Urlaub für mich unvergesslich.

Hier findest du noch einen Ausschnitt aus meinem Sundowner Set auf YouTube! Das komplette Set findest du auf Mixcloud
Kompletter Sundowner 2h Mix auf Mixcloud:
35 min DJ Set auf YouTube:
Zur Spotify Playlist Sundowner:
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